Hans-Jürgen Schatz hat für dieses Hörbuch sein erfolgreiches Bühnenprogramm aus dem Renaissance-Theater Berlin eingerichtet. Dort haben die Texte im stets ausverkauften Bruckner-Foyer große Heiterkeit ausgelöst und das Publikum ging bestens unterhalten und um eine wichtige Erkenntnis reicher nach Hause: Fontane ist auf seinen Reisen eben nicht nur durch das heimatliche Brandenburg gewandert. 

„GOTT, IST DIE GEGEND RUNTERGEKOMMEN“

Theodor Fontane auf Reisen mit Hans-Jürgen Schatz

Der Journalist und Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) war sein Leben lang auf Achse. Privat und beruflich. In zahlreichen Briefen hat er darüber berichtet. Seine Reisen führten ihn nicht nur auf „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, sondern auch in andere deutschsprachige Regionen und europäische Länder wie England, Italien und die Schweiz.

Durch die Einführung der Eisenbahn wurde zu reisen vereinzelt zwar erleichtert, Ziegenböcke im Abteil oder Körbe voller Fisch bei sommerlichen Temperaturen waren jedoch kein Vergnügen. Ungewohnte Speisen und deren Zubereitung machten Fontanes Magen und Darm unterwegs zu schaffen. „Jeder Ort in Deutschland scheitert am Örtchen“, schrieb der Schriftsteller, der in Briefen an seine Frau oft über den Zustand des „Örtchens“, der Fremdenzimmer und seiner Gesundheit klagte. Zu den Verdauungsbeschwerden kamen häufig Erkältungen und Seekrankheit. 

Dem passionierten Briefschreiber Fontane verdanken wir einen sehr persönlichen, wachen Blick auf das sich modernisierende 19. Jahrhundert. Die in seinen Reisebriefen beschriebenen Vorkommnisse mögen nicht immer hoffähig sein, für das Publikum heutzutage sind sie vielleicht gerade deshalb meist ein Quell der Erheiterung. Für den Absender waren sie es oft genug nicht. Auch hier gilt „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“.   

Hans-Jürgen Schatz

debütierte mit der Hauptrolle in dem Spielfilm „Flamme empor“. Seither wirkte er in zahlreichen Theaterinszenierungen sowie Kino und Fernsehfilmen mit, darunter „Heimat“, „Der Fahnder“ und „Salto Postale“.Einen exzellenten Ruf als Rezitator erwarb er sich mit Texten von ErichKästner, Jean Paul und Thomas Mann. Seine Interpretation von L.F. Baums„Der Zauberer von Oos“ wurde mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, seine Einspielung der musikalischen Erzählung „Paddington Bärs erstes Konzert“ (mit Symphoniker Hamburg) mit dem Deutschen Schallplattenpreis „ECHO Klassik” ausgezeichnet.

Für sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement wurde Hans-Jürgen Schatz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

www.hans-juergen-schatz.de

MartinaBleuler

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