Hanns Heinz Ewers
„DIE TOMATENSAUCE und andere Geschichten des Grauens“
(2. Die Spinne 3. John Hamilton Llewellyns Ende)
gelesen von Urs Remond
Gefährlich und verwegen ist die Corrida, grausam und blutig der Hahnenkampf. Aber nichts übertrifft die Salsa de Tomates, das blutrote Gemetzel, zu dem man heimlich zusammenkommt im Hinterland von Granada ... Ein Klassiker der Phantastik und des Horrors
»Die Tomatensauce« ist wohl Hanns Heinz Ewers’ (1871-1943) bekannteste Novelle. Sie erschien zuerst 1905 in einer Berliner Zeitung und gilt heute als literarischer Vorläufer – oder sogar Gründungstext – des Splatter-Genres. Die Erzählung schildert äußerst bildhaft einen menschlichen Hahnenkampf in den andalusischen Bergen, bei dem sich die beiden Kontrahenten gegenseitig zerfleischen. Zu Ewers’ Lebzeiten kam es bei Vorträgen der Novelle immer wieder zu Ohnmachtsanfällen im Publikum. Und auch ein Leser des 21. Jahrhunderts braucht nach wie vor einen starken Magen, um diese »Tomatensauce« zu verdauen.
1908 erschien die weltberühmte Erzählung „Die Spinne“, die Hanns Heinz Ewers im nordfranzösischen Bois de Cise schrieb. Sie gilt heute als Klassiker der Gruselliteratur. „Die Spinne“ wurde sofort zu einem Sensationserfolg: Die Zeitungen, in denen die Geschichte zum ersten Mal erschien, erhielten viele Hundert Zuschriften, die eine Erklärung für die seltsamen Phänomene verlangten, die in der Handlung geschildert wurden.
DR. HANNS HEINZ EWERS (1871 - 1943), der Stephen King des wilhelminischen Kaiserreichs,
war der erste deutsche Popstar der unheimlichen Literatur.
Für Furore sorgte er nicht nur als künstlerisches Multitalent (Ewers begann seine Karriere als Dichter, Kinderbuchautor, Übersetzer und Satiriker, war Mitbegründer des ersten Berliner Kabaretts "Ueberbrettl", Stummfilmpionier der ersten Stunde und schrieb publicityträchtige Bestseller wie ALRAUNE), sondern vor allem auch durch sein exzentrisches und skandalträchtiges Privateben als bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens seiner Zeit.
(Der studierte Jurist Ewers war schon in jungen Jahren in diverse Auseinandersetzungen verwickelt und wurde unter anderem wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften verurteilt. Er konsumierte regelmäßig Drogen und Rauschmittel aller Art, setzte sich schon früh für Nudismus und Homosexualität ein, war zweimal verheiratet und hatte zahlreiche Affären. Der ihm zur Last gelegte Selbstmord einer Geliebten sorgte international für Schlagzeilen. Als Feuilletonist reiste Ewers rund um den Globus, war während des Ersten Weltkriegs in den USA inhaftiert, und stand in Kontakt mit vielen prominenten Zeitgenossen - von Künstlerkollegen wie Gustav Klimt, Max Reinhard oder Gerhard Hauptmann bis hin zu einflussreichen gesellschaftlichen und politischen Kreisen. Aufgrund seiner opportunistischen Anbiederung an das Nazi-Regime wurde er angeblich von Adolf Hitler selbst per Handschlag in die NSDAP aufgenommen und mit der Ausarbeitung des Propagandaromans HORST WESSEL beauftragt. Dennoch fiel Ewers auch unter den Nationalsozialisten wegen seines Eintretens für das Judentum und seiner antibürgerlichen Attitüde schnell wieder in Ungnade, seine Bücher wurden als entartet verbrannt, er selbst mit Schreibverbot belegt. Ewers starb schließlich vereinsamt und vergessen 1943 in Berlin.)
Matthias Bauer
„DIE SCHWÄRZE DES SPIEGELS“
Makabre Kürzestgeschichten
gelesen von Urs Remond
„Österreichs Top-Autor Matthias Bauer zerrt uns in bitterböse Fantasiewelten, faszinierend und verstörend zugleich“
ART OF HORROR Magazin
Kürzestgeschichten, die den Hörer an der Kehle packen und mit hinterhältigen Schlusspointen aufwarten.
Ob verfluchte Spiegel, Massenmörder oder Dämonen, ob eine folgenschwere Rettung aus dem Feuer oder rachsüchtige Geister – DIE SCHWÄRZE DES SPIEGELS bleibt noch lange nach dem Hören im Gedächtnis.