im Herbstprogramm:
Astrid Kohrs und Dana Golombek
Sprecherin: Nika Weckler
Sprecherin: Harriet Kracht
exclusiv bei STORYTEL:
Sprecherin: Agnes Regan
Sprecherin: Agnes Regan
Sprecherin: Agnes Regan
im Herbstprogramm:
Astrid Kohrs und Dana Golombek
Sprecherin: Nika Weckler
exclusiv bei STORYTEL:
Ladybag
Liza Cody
aus dem Englischen von Laudan & Szelinksi
Sprecherin: Katy Karrenbauer
Aufnahme:
Astrid Kohrs und Martin Freitag,
Regie: Dana Golombek von Senden
Schnitt: Konstantin Schulz
Dauer: 10:20 h
Sie ist die Frau ohne Gesicht. Manche beleidigen sie, manche ignorieren sie. Manche geben etwas. Manche nur wegen des Hundes an ihrer Seite. Eines Abends läuft ihr in der Londoner Innenstadt der Teufel über den Weg. Statt sich zu verstecken, beschließt sie ihn zu beschatten. Eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat.
Zornig, schlau, verkorkst, tragisch, witzig und (meistens) ehrlich: Die rotweingetränkte Schilderung der Baglady ist ein wilder, temporeicher Kriminalroman und ein literarischer Kommentar zur Lage, insbesondere seit der Krise. Kann eine Obdachlose verhindern, dass der Teufel noch mehr Unschuldige in den Abgrund reißt? Die Story der namenlosen Baglady ist ein Kriminalroman, ein gestochen scharfes Großstadtporträt und ein Gegenwartsdrama mit realsatirischen Momenten.
Pressestimmen
»Nein, das ist überhaupt nicht kitschig, sondern knallhart grotesk aus der nur ein klein wenig zugespitzten Underdog-Perspektive geschrieben, die Liza Cody auch sprachlich beherrscht wie keine zweite. Sie jagt ihre unwiderstehliche Lady Bag durch brennende Häuser, schenkt ihr eine Transe als Beschützer, lässt sie die Kriminellen von der Straße austricksen und den Bullen zeigen, wie man unter Mordverdacht ein verschärftes Verhör ad absurdum führt.«
Tobias Gohlis, Die Zeit
»Diese Mischung aus Elendsrealismus und Slapstick wird getragen von einer unvergesslichen Stimme, denn Lady Bag erzählt uns alles selbst. Eine großartige Mixtur aus Straßenjargon, Witz, Reflexion und Rotzigkeit.«
Jochen Vogt, Westdeutsche Allgemeine Zeitung
»LADY BAG ist Dickens reloaded. Ein Panoptikum seltsamer Figuren läuft Lady Bag zu und wieder weg. Die Sprache ist so präzise und biegsam wie die Geschichte nebulös. Nach und nach formt sich das Bild einer Gesellschaft – mit fiebrigen Strichen von ihrer Unterseite aus gemalt. Liza Cody bringt es auf den Punkt. Es stehen Sätze in diesem Buch, die möchte man sofort an die nächste Wand sprayen.«
Elmar Krekeler, Die Welt
Klare Sache
von Denise Mina
Deutscher Krimipreis für das Jahr 2019 (36. Deutscher Krimipreis)
gesprochen von: Astrid Kohrs und
Dana Golombek von Senden
Tonmeisterin: Astrid Kohrs
Dauer:
Anna McDonald führt in Glasgow ein unauffälliges Leben. Ihre Leidenschaft sind True-Crime-Podcasts. Eintauchen in eine Parallelwelt voller Rätsel und ungelöster Verbrechen … Ihr neuer Podcast klingt besonders verheißungsvoll: ›Der Tod und die Dana‹. Ein versunkenes Schiff, ein uralter Fluch, Explosion und Mord. Was will man mehr? Aber auf Anna wartet eine böse Überraschung.
Kommentar der Verlegerin:
Es ist ein Krimi, ein Schauerroman, ein Roadmovie, ein Märchen, ein hochmoderner Überwachungsthriller. Die schottische Meistererzählerin Denise Mina greift tief in die Schatzkiste populärer Narrative, lässt es funkeln und blitzen. Aus traditionsreichen Zutaten, Fantasie und scharf geschliffenem Realismus kreiert sie einen wilden Ritt durch die historische und aktuelle Literaturküche, lässt Porzellan gegen Stahl scheppern, kombiniert Petits Fours mit dampfendem Haggis und Nouvelle Cuisine, tischt ein gewagt unterhaltsames Menu Surprise auf.
Typisch Mina, wie hinter dem Kleinen stets das Große durchscheint, hinter dem Privaten das Gesellschaftliche: Privilegien, Dünkel, Vorurteile, Imponiergehabe, alltägliche Gewalt, Siegerrecht. Die oft sarkastische, hyperpräzise Beobachterin erfasst ganz nebenbei mit knappen Chiffres, wie und wo wir alle wider besseres Wissen Spiele mitspielen, Kompromisse eingehen, den Blick abwenden auch von dem, was uns angeht. Aber Denise Mina belehrt uns niemals, sie erzählt »nur« eine Geschichte. Eine bei aller Rasanz escheresk angelegte Geschichte, die aus etlichen ineinandergreifenden Storys besteht, und jede davon ist so süffig wie subtil aufgeladen mit Wahrheiten über unsere Welt.
Für mich ist das Erzählen die wahre Heldin dieses Romans. Das Erzählen wird bedroht, entführt, missbraucht, verunglimpft, glorifiziert, vereinnahmt, totgesagt, neu erfunden, angeprangert, rehabilitiert. Das Erzählen wechselt die Gestalt, die Ebene, entzieht sich und taucht wieder auf. Das Erzählen überlebt – und triumphiert.
Else Laudan
Alle kleinen Tiere
von Anne Goldmann
Dauer: 9h 15 min
Sprecherin: Astrid Kohrs
Schnitt und Mastering: Konstantin Schulz
Unter der Lupe sind hier vier Menschen, die auf unterschiedliche Art in Krisen geraten, beruflich, rechtlich, wirtschaftlich, sozial. Und mit ihrem Ringen im Alltag vergrößert die Lupe das Leben am Rand und inmitten der Großstadt Wien mit ihren Rhythmen und Gesichtern, ihren Institutionen und Traditionen, ihrem scheinbar anonymen Druck.
Anne Goldmann seziert ihre Romanfiguren mit unglaublicher Empathie, legt bloß, was sie aus dem Tritt bringt und wovor sie Panik haben. Sie zeigt Narben, die das Leben in Selbst- und Weltwahrnehmung hinterlassen hat. Diese literarische Autopsie ist liebevoll, ohne Blut und Skalpell, völlig frei von Voyeurismus. Sie fällt kein Urteil über die strampelnden, sich im Hamsterrad der modernen Gesellschaft abrackernden Figuren. Figuren, die mir unter die Haut gehen, weil sie so echt sind, brüchig, unzulänglich, vertraut, lebendig, und so intim. Sodass ich mitfiebere, wenn sie sich verstricken, an ihre Grenzen geraten, in die Enge getrieben von einer feindlichen oder auch nur unachtsamen Umgebung.
In Anne Goldmanns neuem Thriller ist die Kälte der Welt zu spüren, doch ihre Figuren glühen vor Leben.
Presse zu Anne Goldmanns Thrillern:
»Goldmann kennt sich aus mit menschlichen Dunkelheiten und gesellschaftlichen Sedimentschichten. Das ist Hitchcock. Ein schleichendes, sprachlich schönes und hochwirksames Gift.« Die Welt
»Anne Goldmann interessiert nicht das Verbrechen an sich, sondern wie sich die Gewalt auf leisen Sohlen anschleicht.« Wienerin
»Eine Autorin, die keine Mätzchen nötig hat, weil sie sich für die Wirklichkeit interessiert. Eine Geschichte aus der Unheimlichkeit des Stadtlebens, ungemein gekonnt, unprätentiös und in einem ganz eigenen Ton geschrieben.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Landnahme
Sara Paretsky
Sprecherin: Agnes Regan
Aufnahme und Regie: Martin Freitag
Schnitt: Konstantin Schulz
Dauer: 15 h
Chicago, Moloch am Lake Michigan, Hochburg der Wirtschaftswissenschaften: Hier ist Warshawski aufgewachsen, in einem Stadtteil mit Sozialwohnblocks und kleinen Einfamilienhäusern, Industrie- und Gewerbezonen, hoher Kriminalitätsrate, neuerdings gentrifiziert. Die Gemüter sind erhitzt, denn ein Landgewinnungsprojekt am Seeufer soll zügig durchgewunken werden, doch in den Augen mancher Anwohner stinkt die Sache nach dicken Investoren und gekauften Politikern. Als Wirtschaftsermittlerin kennt Warshawski ihr Chicago: Geld wandert von Hand zu Hand, und schon am nächsten Tag sind Gebäude und Parks dem neusten Milliardenprojekt gewichen. Aber was hat die verwirrte Obdachlose damit zu tun, die ihrem Plastikpiano so grandiose Melodien entlockt? Und warum ist sie plötzlich verschwunden, als man im Park eine Leiche findet?
Die Autorin
Sara Paretsky, eine der renommiertesten Krimiautorinnen weltweit. Sie begann Anfang der 1980er Jahre, den Detektivroman mit starken Frauen zu bevölkern. Ihre Krimis um Privatdetektivin Vic Warshawski wurden Weltbestseller, mit zahllosen Preisen geehrt und in 30 Ländern verlegt. Sara Paretsky gehört zu den Gründerinnen des internationalen Netzwerks Sisters in Crime, engagiert sich gegen Sexismus und Rassismus und bloggt kritisch zur lokalen und US-Politik. Sie lebt in Chicago, dessen Straßen auch das angestammte Pflaster ihrer wehrhaft alternden Ermittlerin sind.
Die Nacht ist vorgedrungen
Doris Gercke
Sprecherin: Astrid Kohrs
Aufnahme und Regie: Martin Freitag
Schnitt: Astrid Kohrs
Dauer: 6:05 h
Hinsehen, wenn niemand wissen will
Die Berichterstatterin wahrt gern ein wenig Distanz. Erst der plötzliche Tod eines Fotojournalisten verlangt ihr eine intimere Rückschau ab. Sie durchforstet ihre Erinnerung, rekapituliert die gemeinsamen Taten. Ganz klar ist sein Tod ein Mord. Nur: Wer profitiert dabei? Und will sie dieses Gelände wirklich betreten?
Klara Böhm fischt im Netz ihres Lebens und sichtet das Inventar ihrer langen Bekanntschaft mit dem Fotojournalisten Heiner Kugler. Sie beide waren ein gefragtes Text-und-Bild-Team. Gemeinsam erlebten sie den Niedergang des investigativen Qualitätsjournalismus, ohne sich korrumpieren zu lassen. Oder war das bloß Augenwischerei? Nach dem Ende des Kalten Krieges fuhren sie wissbegierig nach Moskau, stießen dort auf Muster, die sich andernorts wiederholten. Die sich immer noch wiederholen. Aber was nützt hinsehen, wenn niemand wissen will?
Doris Gercke, nüchterne und gnadenlose Chronistin im Spannungsgenre, fräst sich mit Die Nacht ist vorgedrungen einmal durch die letzten Jahrzehnte. Und fängt wie nebenbei Schieflagen und Lügen ein, die bis heute unsere Wahrnehmung von West und Ost, Männern und Frauen, Sieg und Niederlage, Vergangenheit und Gegenwart färben.